20.08.2024 | Product Experiences

Die 10 häufigsten UX/UI-Design Fehler, die deine Conversion Rate beeinträchtigen

Eine effektive User Experience (UX) und ansprechende Benutzeroberfläche (UI) sind der Schlüssel zum Erfolg jeder digitalen Plattform, Website, App... Ein schlechtes Design kann Nutzer*innen frustrieren und damit die Conversion Rate senken. In diesem Beitrag stellen wir dir die 10 häufigsten und kritischsten UX/UI-Design-Fehler vor, die sich negativ auf deine Conversion Rate auswirken. Jeder Fehler wird anhand eines negativen Beispiels veranschaulicht, damit du erkennst, ob deine eigene Anwendung betroffen ist und wie du sie optimieren kannst. 

 

1. Komplexe und unübersichtliche Navigation

Problem: 

Eine gut strukturierte Navigation ist das A und O jeder erfolgreichen Website. Wenn Nutzer*innen Schwierigkeiten haben, durch deine Seite zu navigieren, führt dies schnell zu Frustration und einer erhöhten Absprungrate. 94 % der Befragten in einer Clutch-Umfrage gaben an, dass eine einfache Navigation das wichtigste Feature einer Website ist. Nutzer*innen erwarten eine intuitive Struktur, bei der sie sich ohne hohe kognitive Belastung zurechtfinden. Wenn die Navigation jedoch zu viele Ebenen hat, inkonsistente Beschriftungen oder unnötig komplizierte Pfade aufweist, geben viele Nutzer*innen auf und suchen sich eine Alternative.

 

Beispiel: 

Ein Onlineshop bietet eine Navigation mit zahlreichen Unterkategorien und verschachtelten Menüs. Ein*e Nutzer*in, der/die nach einem bestimmten Produkt sucht, muss sich durch mehrere Ebenen klicken, um die passende Kategorie zu finden. Da der Prozess so mühsam ist, wird die Seite verlassen und entschieden, bei einem Wettbewerber zu kaufen.

 

Lösung: 

Eine klare, intuitive Navigation, die den*die Nutzer*in direkt zu den gewünschten Inhalten führt, ist entscheidend. Ein schlankes, logisches Menü mit klar definierten Kategorien kann die Benutzererfahrung erheblich verbessern.

 

2. Unklare Call-to-Actions und mangelnde Nutzerführung

Problem: 

Call-to-Actions (CTAs) sind die Brücke zwischen der Nutzerabsicht und der tatsächlichen Conversion. Wenn CTAs unklar, unauffällig oder schlecht positioniert sind, verstehen die Nutzer*innen nicht, was sie als nächstes tun sollen. Dies führt zu Verwirrung, Unsicherheit und häufig dazu, dass die Seite verlassen wird, ohne die gewünschte Aktion auszuführen. Ebenso kritisch ist eine fehlende Nutzerführung, bei der die Nutzer*innen keine klare Anleitung erhalten, wie sie einen Prozess abschließen sollen.

 

Beispiel: 

Eine SaaS-Plattform bietet einen Button mit der Aufschrift „Weiter“ an, ohne klarzustellen, dass dies den Anmeldeprozess abschließt. Nutzer*innen sind unsicher, ob sie weiter im Prozess voranschreiten oder ob dies der letzte Schritt ist. Diese Verwirrung führt dazu, dass viele den Prozess abbrechen, anstatt ihn zu vollenden.

 

Lösung: 

Eine logische, intuitive Nutzerführung und klar, prägnant formulierte CTAs wie „Jetzt kaufen“ oder „Registrieren" sind entscheidend und sollten keine Fragen offenlassen. Die Platzierung von CTAs sollte strategisch erfolgen, um die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen sofort zu fesseln. Zudem sollte jeder Schritt im Prozess klar kommuniziert werden, um die Nutzer*innen sicher ans Ziel zu führen.

Ein UX/UI Audit kann dir helfen, die Stärken und Schwächen deines UI-Designs zu identifizieren und zu optimieren.

 

3. Lange Ladezeiten

Problem: 

Nutzer*innen erwarten heute, dass Websites in Sekundenbruchteilen geladen werden. Lange Ladezeiten sind einer der Hauptgründe, warum Nutzer*innen eine Website verlassen, da sie ungeduldig werden und nach einer schnelleren Alternative suchen. Tatsächlich kann eine Verzögerung von nur 1 Sekunde in der Seitenreaktion zu einem Rückgang der Konversionsrate um 7 % führen.

 

Beispiel: 

Ein Reiseanbieter verwendet große, unkomprimierte Bilder und umfangreiche Skripte, die das Laden der Seite verlangsamen. Nutzer*innen, die kurzfristig eine Reise buchen möchten, verlieren schnell die Geduld und verlassen die Seite, bevor sie die Buchung abschließen. Die Konkurrenz, deren Seiten schneller laden, profitiert davon.

 

Lösung: 

Die Optimierung von Bildern durch Komprimierung, der Einsatz von Caching und die Reduzierung unnötiger Skripte können die Ladezeiten erheblich verkürzen. Zudem sollte der Server so konfiguriert sein, dass er schnelle Antwortzeiten bietet.

 

4. Schlechte mobile Optimierung

Problem: 

Mit dem stetigen Anstieg der mobilen Internetnutzung ist eine schlechte mobile Optimierung ein schwerwiegender Fehler. Im August 2024 machten mobile Endgeräte etwa 63,16 % des gesamten weltweiten Internetverkehrs aus. Nutzer*innen erwarten, dass Websites auf ihren mobilen Geräten genauso gut funktionieren wie auf dem Desktop. Wenn deine Seite nicht für Mobilgeräte optimiert ist, führt dies zu einer schlechten Benutzererfahrung, hohen Absprungraten und verpassten Conversions. Darüber hinaus würden laut einer Umfrage von Formstack, 57 % der Kund*innen ein Unternehmen mit einer schlecht gestalteten mobilen Website nicht weiterempfehlen und 48 % der Befragten einer Umfrage von Google, Sterling Research and SmithGeiger, sind der Meinung, dass ein schlechtes mobiles Design darauf hinweist, dass ein Unternehmen sich nicht um sein Geschäft kümmert.

 

Beispiel: 

Die Website eines Restaurants zeigt auf mobilen Geräten das Menü nicht korrekt an und die Schaltflächen sind zu klein, um bequem darauf zu klicken. Zudem ist der Reservierungsprozess auf dem Smartphone umständlich und nicht benutzerfreundlich. Nutzer*innen sind frustriert und wechseln zu einem Wettbewerber, dessen mobile Seite besser funktioniert, das Menü einfacher aufgerufen und auf der die Reservierung mit wenigen Klicks abgeschlossen werden kann.

 

Lösung: 

Eine responsive, mobil-optimierte Website ist unerlässlich. Das bedeutet, dass alle Elemente – von Bildern über Buttons bis hin zu Formularen – für verschiedene Bildschirmgrößen optimiert werden müssen.

 

5. Fehlende visuelle Hierarchie und überladene Benutzeroberfläche 

Problem: 

Eine überladene Benutzeroberfläche ohne klare visuelle Hierarchie kann Nutzer*innen überfordern und sie daran hindern, die wichtigsten Informationen schnell zu erfassen. Wenn zu viele Elemente auf einer Seite vorhanden oder die Inhalte nicht klar strukturiert sind, können Nutzer*innen nicht sofort erkennen, was wichtig ist. Dies führt dazu, dass sie möglicherweise die Seite verlassen, ohne die gewünschten Aktionen auszuführen.

 

Beispiel: 

Ein Finanzdienstleister präsentiert auf seiner Startseite eine Fülle von Informationen: verschiedene Angebote, Werbebanner, Textblöcke und Call-to-Actions, ohne dass eine klare Priorisierung oder Struktur erkennbar ist. Die Fülle an Informationen überwältigt die Besucher*innen, die schließlich die Seite verlassen, ohne eine Aktion durchzuführen.

 

Lösung: 

Ein minimalistisches Design, das sich auf das Wesentliche konzentriert und eine klare visuelle Hierarchie, die die Nutzer*innen auf die wichtigsten Elemente lenkt, sind entscheidend. Eine durchdachte Anordnung von Inhalten, mit ausreichend Weißraum und gezielten visuellen Hinweisen, hilft den Nutzer*innen, sich auf das zu konzentrieren, was wichtig ist.

 

6. Schwer auffindbare Kontaktmöglichkeiten 

Problem: 

Die Kontaktaufnahme sollte für Nutzer*innen so einfach wie möglich sein. Wenn die Kontaktmöglichkeiten schwer auffindbar sind oder tief in der Seite vergraben liegen, werden potenzielle Kund*innen möglicherweise frustriert und suchen nach einer einfacheren Möglichkeit, ihre Fragen zu klären – möglicherweise bei einem Wettbewerber.

 

Beispiel: 

Ein Anbieter für B2B-Softwarelösungen bietet keine klar sichtbaren Kontaktmöglichkeiten. Das Kontaktformular ist in einem Untermenü versteckt und es gibt keine sofort sichtbare Telefonnummer oder Live-Chat-Option. Potenzielle Kund*innen, die Fragen haben oder für einen Kauf weitere Informationen benötigen, verlassen die Seite frustriert, ohne die benötigte Unterstützung erhalten zu haben.

 

Lösung: 

Klar sichtbare und leicht zugängliche Kontaktmöglichkeiten wie ein gut platziertes Kontaktformular, eine Telefonnummer oder die Möglichkeit eines Live-Chats oder Chatbots können das Vertrauen potenzieller Kund*innen stärken und die Conversion Rate erhöhen.

 

7. Inkonsistentes Branding und Design 

Problem: 

Konsistenz im Design ist entscheidend, um Vertrauen und Wiedererkennung aufzubauen. Wenn deine Website inkonsistente Farben, Schriftarten oder Layouts verwendet, verwirrt dies die Nutzer*innen und kann das Vertrauen in deine Marke untergraben. Ein uneinheitliches Design vermittelt den Eindruck von Unprofessionalität und kann potenzielle Kund*innen abschrecken.

 

Beispiel: 

Eine Website für Luxusprodukte verwendet auf verschiedenen Seiten unterschiedliche Schriftarten, Farben und Logos. Die Startseite ist modern gestaltet, während die Produktseiten veraltet wirken und nicht zum Corporate Design passen. Diese Inkonsistenz verwirrt die potenziellen Kund*innen und lässt sie an der Professionalität und Vertrauenswürdigkeit der Marke zweifeln.

 

Lösung: 

Eine konsistente CI sowie Branding und Design über alle Plattformen hinweg sind entscheidend für den Aufbau von Vertrauen und Wiedererkennung. Alle Elemente deiner Website – von den Farben über die Schriftarten bis hin zu den Bildern – sollten einheitlich und in Übereinstimmung mit deiner Markenidentität gestaltet sein.

 

8. Fehlendes visuelles Feedback und unklare Fehlerbehandlung 

Problem: 

Visuelle Rückmeldungen und klare Fehlerbehandlungen sind entscheidend, um die Nutzer*innen durch Prozesse zu führen und Unsicherheiten zu vermeiden. Wenn Nutzer*innen keine visuelle Bestätigung für ihre Aktionen erhalten oder unklare Fehlermeldungen bekommen, wissen sie oft nicht, ob ihre Aktion erfolgreich war oder wie sie einen Fehler beheben können. Dies führt zu Frustration und möglicherweise dazu, dass der Prozess abgebrochen wird.

 

Beispiel: 

Ein Online-Banking-Anbieter zeigt nach Eingabe falscher Anmeldedaten nur eine allgemeine Fehlermeldung wie „Fehler“ an, ohne klare Anweisungen, was der/die Nutzer*in tun muss, um das Problem zu beheben. Kund*innen wissen nicht, ob sie ihre Anmeldedaten erneut eingeben oder sich an den Kundendienst wenden müssen und geben schließlich auf.

 

Lösung: 

Klare visuelle Rückmeldungen, die Nutzer*innen darüber informieren, ob ihre Aktionen erfolgreich waren und detaillierte Fehlermeldungen, die erklären, was schiefgegangen ist und wie der Fehler behoben werden kann, sind unerlässlich, um Seitenabsprünge zu vermeiden.

 

9. Vernachlässigung der Barrierefreiheit

Problem: 

Barrierefreiheit ist ein oft übersehener, aber äußerst wichtiger Aspekt des UX/UI-Designs. Eine nicht barrierefreie Website schließt eine große Anzahl von Nutzer*innen aus, insbesondere Menschen mit Behinderungen. Dies ist nicht nur ethisch bedenklich, sondern auch geschäftlich unklug, da es die Reichweite und die Conversion Rate deiner Website erheblich beeinträchtigen kann.

 

Beispiel: 

Die Website der Stadtverwaltung bietet keine Alternativtexte für Bilder und die verwendeten Farben haben einen sehr geringen Kontrast, was sehbehinderten Nutzer*innen den Zugang erschwert. Ebenso fehlen Tastatur-Navigation und Screenreader-Unterstützung. Diese Nutzer*innen sind nicht in der Lage, die benötigten Informationen abzurufen und verlassen die Seite frustriert.

 

Lösung: 

Barrierefreiheit sollte von Anfang an in das Design integriert werden, um sicherzustellen, dass alle Nutzer*innen – unabhängig von ihren Fähigkeiten – Zugang zu den Inhalten haben. Dies beinhaltet die Verwendung von Alternativtexten für Bilder, Untertitel in Videos, ausreichendem Farbkontrast, Tastatur-Navigation und anderen barrierefreien Designpraktiken.

 

10. Mangelnde Berücksichtigung von User Research 

Problem: 

Ohne regelmäßige Nutzertests und das Sammeln von Feedback basieren Designentscheidungen oft auf Annahmen, die möglicherweise nicht den tatsächlichen Bedürfnissen und Erwartungen der User*innen entsprechen. Dies kann dazu führen, dass wichtige Funktionen oder Designaspekte übersehen werden, die die Nutzererfahrung negativ beeinflussen und die Conversion Rate senken.

 

Beispiel: 

Ein E-Learning-Anbieter entwickelt eine neue Benutzeroberfläche basierend auf internen Annahmen des Design-Teams, ohne sie mit tatsächlichen Nutzer*innen zu testen. Die neue Oberfläche wird nach dem Relaunch als verwirrend und unübersichtlich empfunden, was zu einem Rückgang der Nutzung führt. Erst spät wird erkannt, dass viele der Annahmen nicht den tatsächlichen Nutzergewohnheiten entsprechen.

 

Lösung: 

Regelmäßige Nutzertests und das Einholen von Feedback sind essenziell, um sicherzustellen, dass das Design den Bedürfnissen der User*innen entspricht. Prototyping spielt dabei eine wichtige Rolle: Durch die Erstellung und das Testen von Prototypen kann das Design frühzeitig evaluiert und an die tatsächlichen Anforderungen der Nutzer*innen angepasst werden. So können Probleme bereits in der Entwicklungsphase erkannt und behoben werden, bevor sie die Nutzererfahrung und die Conversion Rate negativ beeinflussen.

 

Fazit

Eine benutzerfreundlich gestaltete Benutzeroberfläche ist entscheidend für den Erfolg jeder digitalen Plattform. Die vorgestellten 10 UX/UI-Design-Fehler sind häufige Stolpersteine, die deine Conversion Rate erheblich beeinträchtigen können. Durch das Vermeiden dieser Fehler und das Einsetzen bewährter UX/UI-Prinzipien kannst du nicht nur die Benutzerzufriedenheit steigern, sondern auch deine Conversion Rate deutlich verbessern.

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