30.07.2024 | Product Experiences

UX vs. UI - Die entscheidenden Unterschiede und Gemeinsamkeiten

User Experience (UX) und User Interface (UI) Design spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von digitalen Produkten und Services. Beide Disziplinen sind unerlässlich, um ein nutzerfreundliches Erlebnis zu schaffen. Doch was genau verbirgt sich hinter UX und UI Design, und wie unterscheiden sie sich?

Zwei Silhouetten von Menschen stehen sich gegenüber, im Hintergrund ein hypnotisches Muster aus konzentrischen Kreisen.

Wir beleuchten die Unterschiede und Gemeinsamkeiten und zeigen, wie beide Bereiche Hand in Hand arbeiten.

Was ist UX-Design? Was ist UI-Design?

Fangen wir mit den Basics an: UX-Design, also User Experience Design, beschäftigt sich mit dem gesamten Erlebnis, das ein/e Nutzer*in mit einem Produkt hat. Es umfasst alle Aspekte der Interaktion, von der ersten Begegnung bis zur regelmäßigen Nutzung. Ziel ist es, eine positive, effiziente und zufriedenstellende Nutzererfahrung zu schaffen.

UI-Design, also User Interface Design, beschäftigt sich mit dem visuellen Erscheinungsbild und den interaktiven Elementen einer Anwendung. UI-Designer*innen arbeiten daran, eine ansprechende und konsistente Benutzeroberfläche zu gestalten, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional ist.

 

Was machen UX-Designer*innen?

1. Nutzerforschung:

UX-Designer*innen starten mit umfassender Nutzerforschung, um die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Zielgruppe zu verstehen. Hierbei kommen Techniken wie Umfragen, Interviews, Fokusgruppen und Benutzerbeobachtungen zum Einsatz. Diese Daten helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und das Produkt so zu gestalten, dass es den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer*innen entspricht.

 

2. Informationsarchitektur:

Die Informationsarchitektur befasst sich mit der Strukturierung und Organisation von Inhalten, damit Nutzer*innen schnell und einfach finden, was sie suchen. Dies umfasst die Erstellung von Sitemaps und Navigationen, die logisch und intuitiv sind. Eine gut durchdachte Informationsarchitektur ist entscheidend, um die Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten.

3. Wireframing und Prototyping:

UX-Designer*innen erstellen Wireframes und Prototypen, um Layouts und interaktive Modelle zu entwickeln. Wireframes sind einfache, skizzenartige Darstellungen einer Webseite oder App, die die Anordnung der Elemente und die Navigationsstruktur zeigen. Prototypen sind interaktive Modelle, die es ermöglichen, das Benutzererlebnis zu testen, bevor die endgültige Entwicklung beginnt.

Nahaufnahme einer handgezeichneten Wireframe-Skizze, die das Layout einer Website oder Anwendung darstellt.

4. Usability-Tests:

Usability-Tests sind entscheidend, um die Benutzerfreundlichkeit eines Produkts zu überprüfen. Nutzer*innen testen den Prototypen und geben Feedback zu ihrer Erfahrung. Diese Tests helfen, potenzielle Probleme zu identifizieren und zu beheben, bevor das Produkt veröffentlicht wird. Durch wiederholte Tests und Anpassungen kann die Nutzererfahrung kontinuierlich verbessert werden.

 

5. Interaktionsdesign:

Interaktionsdesign beschäftigt sich mit der Gestaltung der Interaktionen zwischen Nutzer*innen und dem Produkt. Dies umfasst die Gestaltung von Workflows, die Definition von Benutzeraktionen und die Reaktion des Systems auf diese Aktionen. Ein gutes Interaktionsdesign sorgt dafür, dass die Nutzer*innen intuitiv durch das Produkt navigieren können.

 

Was machen UI-Designer*innen?

1. Visuelle Gestaltung:

UI-Designer*innen wählen Farben, Schriftarten, Layouts und visuelle Stile, die zur Marke passen und eine intuitive Benutzeroberfläche schaffen. Dabei achten sie darauf, dass das Design konsistent ist und die visuelle Hierarchie klar definiert ist. Farben und Schriftarten sollten die Markenidentität widerspiegeln und gleichzeitig eine angenehme Benutzererfahrung bieten.

 

2. Interaktive Elemente:

Die Gestaltung von Buttons, Icons und Menüs, um eine angenehme Nutzerinteraktion zu ermöglichen, ist eine weitere Aufgabe im UI-Design. Diese Elemente sollten gut sichtbar und leicht verständlich sein. UI-Designer*innen achten darauf, dass interaktive Elemente eine angemessene Rückmeldung geben, wenn Nutzer*innen mit ihnen interagieren, um ein reibungsloses und befriedigendes Erlebnis zu gewährleisten.

 

3. Responsives Design:

Responsives Design ist heute unerlässlich, da Nutzer zunehmend auf mobilen Geräten auf Anwendungen und Webseiten zugreifen. UI-Designer entwickeln flexible Layouts, die sich an verschiedene Bildschirmgrößen anpassen, um eine konsistente Nutzererfahrung zu gewährleisten. Das Design soll auf verschiedenen Geräten gut aussehen und funktionieren. 

 

4. Design-Systeme:

UI-Designer*innen entwickeln Stilen und Richtlinien für ein konsistentes und wiedererkennbares Design. Ein Design-System umfasst eine Sammlung von wiederverwendbaren Komponenten und Mustern, die es dem Designteam ermöglichen, effizienter zu arbeiten und die Konsistenz des Designs über verschiedene Produkte und Plattformen hinweg zu gewährleisten.

Nahaufnahme verschiedener Schriftarten und -stile, die die Vielfalt der Typografie darstellen.

5. Typografie:

Die Auswahl der richtigen Schriftarten und deren Anwendung im Design ist entscheidend für die Lesbarkeit und die visuelle Ansprechbarkeit. UI-Designer*innen achten darauf, dass die Typografie zur Markenidentität passt und die Inhalte leicht lesbar sind.

6. Grafische Elemente:

Icons, Bilder und andere grafische Elemente tragen wesentlich zur Ästhetik und Benutzerfreundlichkeit bei. UI-Designer*innen wählen und gestalten diese Elemente so, dass sie das Gesamtdesign ergänzen und die Benutzererfahrung verbessern.

 

Unterschiede zwischen UX- und UI-Design

Der Hauptunterschied zwischen UX- und UI-Design liegt im Fokus und Ansatz:

  • UX-Design konzentriert sich auf das gesamte Nutzererlebnis und darauf, wie der/die Nutzer*in das Produkt wahrnimmt und nutzt. Es ist analytisch und technisch orientiert und beschäftigt sich mit der Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit.
  • UI-Design hingegen konzentriert sich auf das visuelle Erscheinungsbild und die interaktiven Elemente der Benutzeroberfläche. Es ist kreativer und ästhetischer und sorgt für eine visuell ansprechende und konsistente Benutzeroberfläche, die zur Markenidentität passt.

 

Schnittmengen von UX- und UI-Design

Obwohl UX und UI-Design unterschiedliche Schwerpunkte haben, arbeiten sie eng zusammen und überschneiden sich in mehreren Bereichen:

  • Prototyping und Testing: Beide Disziplinen sind an der Erstellung und Überprüfung von Prototypen beteiligt. UX-Designer*innen testen oft frühe Versionen, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern, während UI-Designer*innen sicherstellen, dass die visuellen und interaktiven Elemente gut funktionieren.
  • Benutzerzentrierter Ansatz: Sowohl UX- als auch UI-Designer*innen stellen die Bedürfnisse und Erwartungen der Benutzer*innen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Sie arbeiten zusammen, um sicherzustellen, dass die App sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend ist.
  • Konsistenz und Kohärenz: UX- und UI-Designer*innen arbeiten zusammen, um eine konsistente und kohärente Benutzererfahrung zu schaffen. UX-Designer*innen sorgen für eine logische Struktur und flüssige Interaktionen, während UI-Designer*innen ein einheitliches visuelles Design gewährleisten.

 

Auswirkungen auf den Endnutzer

Eine gelungene Kombination von UX und UI führt zu einer hohen Benutzerfreundlichkeit und Zufriedenheit. Nutzer*innen können das Produkt intuitiv bedienen und haben ein positives Erlebnis, was zu einer höheren Nutzerbindung führt. Sowohl UX als auch UI müssen die Bedürfnisse aller Nutzer*innen berücksichtigen, einschließlich Menschen mit Behinderungen. Barrierefreiheit und Inklusivität sind entscheidend für eine breite Akzeptanz und Nutzung eines Produkts. Ein Beispiel für barrierefreies Design ist die Website des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Sie bietet verschiedene Anpassungsoptionen, um sicherzustellen, dass Inhalte für alle Nutzer zugänglich sind, unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen. Zum Beispiel sind einige Inhalte in Gebärdensprache aufbereitet.

Durch die Schaffung einer positiven und konsistenten Benutzererfahrung kann die langfristige Nutzerbindung erhöht werden. Zufriedene Nutzer*innen kommen eher zurück und empfehlen das Produkt weiter. Ein Beispiel hierfür ist die Treue von Apple-Nutzer*innen. Durch kontinuierliche Innovation und ein nahtloses Benutzererlebnis hat Apple eine loyale Nutzerbasis aufgebaut, die immer wieder auf ihre Produkte zurückgreift.

Trends und Zukunft von UX und UI

Zu den aktuellen Trends in UX und UI gehören die zunehmende Nutzung von KI und maschinellem Lernen, der Einsatz von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) sowie die verstärkte Fokussierung auf Barrierefreiheit und Inklusivität.

Person mit VR-Headset und Kopfhörern, beleuchtet von blauem Licht.

In der Zukunft werden UX und UI noch enger miteinander verschmelzen, da neue Technologien und Werkzeuge entwickelt werden. Innovationen wie Sprachsteuerung, Gestensteuerung und personalisierte Erlebnisse werden die Art und Weise, wie wir mit digitalen Produkten interagieren, weiter verändern. Ein Beispiel für zukünftige Entwicklungen ist die zunehmende Bedeutung von Ethik im Designprozess. Designer*innen werden sich stärker auf die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Arbeit konzentrieren müssen. Dies zeigt sich bereits in Initiativen wie dem Ethical Design Guide, der Designer*innen Richtlinien für ethische Praktiken bietet.

Künstliche Intelligenz (KI) und neue Technologien spielen eine immer größere Rolle im UX- und UI-Design. Sie ermöglichen personalisierte und adaptive Erlebnisse, die auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben der Nutzer*innen zugeschnitten sind. Ein Beispiel hierfür ist die Nutzung von Chatbots im Kundenservice. Durch den Einsatz von KI können Unternehmen rund um die Uhr Unterstützung bieten und gleichzeitig die Effizienz verbessern.

 

Fazit

UX- und UI-Design sind beide essenziell für erfolgreiche digitale Produkte, unterscheiden sich jedoch in ihrem Ansatz und Fokus. Während UX-Design das gesamte Nutzererlebnis berücksichtigt und sicherstellt, dass es reibungslos und angenehm ist, sorgt UI-Design dafür, dass die Benutzeroberfläche visuell ansprechend und funktional ist. Beide Disziplinen arbeiten eng zusammen, um ein hervorragendes Endprodukt zu liefern. Ein gutes UX-Design ohne ein ansprechendes UI-Design wird Nutzer*innen nicht vollständig zufriedenstellen, und umgekehrt kann ein schönes UI-Design ohne eine gute UX keine langfristige Nutzerbindung schaffen.

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